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Schöne neue Welt der Digitalisierung?

Lic. Phil. Jonas Arnold, Leiter digitales Archiv, Archiv für Zeitgeschichte ETH Zürich

Mit der Einführung der Audio-CD 1982 ging ein Aufschrei durch die Musikwelt. Man fürchtete den Untergang natürlicher Klangwelten und betrauerte den Verlust des Erlebnisses der Vinylscheibe – einschliesslich ihrer Haptik, ihres Eierns und Knisterns. Seither steht der Glaubenskrieg um Schallplatte, Audio-CD und Musikdatei beispielhaft für ein Unbehagen, das die Digitalisierung von Kulturgut und Kulturschaffen begleitet. Bibliotheken, Archive und Museen haben sich seit einigen Jahren der zunehmenden Digitalisierung des von ihnen verwahrten Kulturguts verschrieben. Sie bewegen sich dabei ebenfalls in diesem Spannungsfeld von «natürlichem» Original und «künstlicher» Reproduktion. Der Vortrag beleuchtet Zweck, Nutzen und Stand, aber auch Grenzen dieser Offensive aus der Perspektive des Archivs für Zeitgeschichte sowie aus Sicht der Forschung und interessierten Öffentlichkeit.