Durch den Atem in den Körper sehen

Unser Atem enthält Moleküle, die Hinweise auf unseren Gesundheitszustand geben. Forschende analysieren diese Biomarker und erhoffen sich davon neue Möglichkeiten in der Diagnose von Krankheiten. Wir zeigen Ihnen, welche Geräte dafür notwendig sind und wie diese funktionieren.

Blutanalysen sind zeitaufwendig, teuer, und für viele Menschen unangenehm. Darum analysieren wir im «Zurich Exhalomics» Konsortium Atemluft statt Blut. Unser Atem enthält sehr viel verschiedene Moleküle: Einige davon – die sogenannte Biomarker – weisen auf Krankheiten oder auch ganz allgemein den Gesundheitszustand hin.

Um die Atemluft zu analysieren, nutzen wir Massenspektrometer (wie das vor Ort gezeigte Vocus PTR-TOF), um die Masse der Moleküle im Atem bestimmen können. Dadurch können die vielen verschiedene Moleküle unterschieden – und der Atem in Echtzeit analysiert werden. Massenspektrometer werden schon in klinischen Versuchen eingesetzt, um verschiedene Krankheiten (z. B. Asthma in Kindern, Schlafapnoe), oder die Verarbeitung von Epilepsie-Medikamenten zu erforschen. Doch diese Geräte sind gross und teuer. Ausserdem müssen die Patienten zur Behandlung ins Spital kommen. Damit die Atemanalyse auch im Alltag angewendet werden kann, entwickeln wir Kleingeräte mit Sensoren, die Biomarker im Atem erkennen. Dann können Hausärzten die Messungen machen, oder sogar Menschen in unserem Umfeld.

Ein Beispiel ist ein Gerät, mit dem das giftige Methanol in Getränken oder im Atem bei einer Vergiftung gemessen werden kann. Auch entwickeln wir einen Aceton-Detektor, damit DiabetikerInnen ihren Blutzuckerspiegel im Atem bestimmen oder Leistungssportler ihren Metabolismus beobachten können. Wir hoffen mit unserer Forschung die Diagnostik zu vereinfachen und schnellere Resultate zu liefern. Wir werden Ihnen mit unseren Sensoren und dem Massenspektrometer den Atem rauben!