Kirschen, Ketchup und Ochsenherzen – Wie künstlich ist unsere Nahrung?
Simon Aeschbacher, Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften, Universität Zürich
Ein Grossteil unserer Nahrung stammt von Pflanzen, die der Mensch vor tausenden von Jahren domestiziert und dann stetig kultiviert und verbessert hat. Heute zählen Reis, Mais, Weizen sowie Kartoffeln und Tomaten zu den wichtigsten Kulturpflanzen. Aber auch Fleisch und andere tierische Lebensmittel lassen sich nur im heutigen Ausmass produzieren, weil der Mensch Tiere mit Kulturpflanzen füttert. Doch wie werden wilde Pflanzen zu Kulturpflanzen? Wie unterscheiden sich Kulturpflanzen von ihren natürlichen Vorfahren? Am Beispiel der Tomate lädt dieser Vortrag ein zu einer Reise entlang der Grenzen zwischen natürlich und künstlich. So entdecken wir, warum Tomaten heute bis zu hundertmal grösser sind als ihre Vorfahren, eine Vielfalt von Formen und Farben aufweisen, und auf ihrer Reise vom Acker in die Ketchup-Fabrik nicht schon auf dem Lastwagen zur Sauce werden.