Pflanzen, Tundra, Klima: Was beeinflusst was?

Die Vielfalt an Mikroorganismen und Pflanzen in einem Ökosystem ist ein wichtiger Faktor für die Anpassung an den Klimawandel. Die Artenvielfalt selbst verändert sich durch die Erwärmung ebenfalls. Erfahren Sie, wie globaler Wandel und lokale Arten- und Formenvielfalt sich gegenseitig beeinflussen.

Die meisten Klimamodelle sagen eine starke Zunahme der Temperatur und der Niederschläge in der Arktis voraus. Was heisst das für die Vegetation in der Tundra und wie beeinflussen Veränderungen in der Vegetation ihrerseits den Klimawandel? In einem Experiment in der Tundra messen wir, wie sich mehr oder weniger Niederschlag auf die Gestalt der Pflanzen auswirkt und welchen Einfluss dies wiederum auf die Permafrostböden hat. Mehr Niederschlag bedeutet, dass die Pflanzen grössere Blätter entwickeln. Diese wiederum absorbieren mehr Sonnenstrahlung – es ist zu erwarten, dass sich die Permafrost-Böden dadurch weniger stark erwärmen. Ebenso verdunsten grosse Blätter mehr Wasser, als kleine. Dadurch wird möglicherweise mehr Feuchtigkeit aus den Böden abgeleitet. Kalte und trockene Bedingungen im Boden sind besser geeignet, den Permafrost zu erhalten.

An der Scientifica können Sie anhand eines Modelles sowie Bildern und Pflanzenproben aus der Tundra sehen, wie ein trockenes oder feuchtes Klima die Vegetation beeinflusst.

Wenn im Sommer in der Schweiz Seen plötzlich burgunderrot erscheinen, so hat das mit der so genannten Burgunderblutalge zu tun. Diese und andere Mikroorganismen machen den grössten Teil der lebenden Biomasse auf der Erde aus – ganze 70%. Sie spielen unter anderem eine grosse Rolle bei der Regulierung des Kohlenstoff-Kreislaufes und haben so einen Einfluss auf den Klimawandel. Sehen sie an so genannten Winogradsky-Säulen, welche Mikroorganismen sich im Boden tummeln.