Erdbeben – natürlich oder menschengemacht?

Erdbeben dort zu beobachten wo sie entstehen, ist praktisch unmöglich. Zu tief liegen die Erdbebenherde im Untergrund und zu wenig genau wissen wir, wo das nächste auftritt. Künstlich erzeugte Erdbeben im BedrettoLab der ETH Zürich erlauben es genau diesen Ent-stehungsprozess 1’500 Meter unter der Erdoberfläche zu messen und zu untersuchen.

Natürlich oder menschengemacht? Die Antwort auf diese Frage beschäftigt nicht nur die Forschung, sondern auch die Bevölkerung in der Nähe von Projekten, die Aktivitäten tief im Untergrund durchführen und möglicherweise spürbare oder gar schadenbringende Erschütte-rungen auslösen.

Wie solche menschengemachten Erdbeben entstehen, sich auswirken und bestmöglich kon-trollieren lassen, untersucht die ETH Zürich gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern im BedrettoLab. Das Untergrundlabor liegt 1’500 Meter unter der Erdoberfläche in der Mitte eines langen Tunnels, der das Tessin mit dem Furka-Basistunnel verbindet. Das BedrettoLab bietet eine einzigartige Möglichkeit, Millionen von kleinsten Erdbeben künstlich zu erzeugen und sie dort genauestens zu beobachten, wo sie entstehen. Gewöhnlich ist das nicht möglich, weil der Ursprungsort von Erdbeben jeweils mehrere Kilometer von den nächstliegenden Messinstrumenten entfernt liegt.

Wir nehmen die Besuchenden der Scientifica virtuell mit ins BedrettoLab, erläutern ihnen die Unterschiede zwischen natürlichen und menschengemachten Erdbeben und zeigen, wie sich Beben künstlich auslösen sowie messen lassen. Zusätzlich ermöglichen wir den Besu-chenden, die Arbeit und Forschung im BedrettoLab spielerisch zu erleben.