Radionuklide – Vom Urknall bis zur Anwendung am Patienten
Von 4000 bekannten Isotopen sind 93% radioaktiv und zu einem grossen Teil künstlichen Ursprungs. Nur gerade 10% sind auf der Erde zu finden. Zur Anwendung kommen eine Vielzahl dieser Radionuklide in der Forschung und Medizin.
Radioaktivität umgibt die Menschen in unterschiedlichen Formen und Ausprägungen. Beginnend von kosmischer Strahlung über natürlich vorkommende Radioisotope bis hin zu künstlicher Radioaktivität ist sie unser täglicher Begleiter. In vielerlei Hinsicht nimmt die Radioaktivität eine Schlüsselposition ein, zum Beispiel in Bezug auf die Bildung des Planetensystems, die Entstehung und Entwicklung des Lebens auf der Erde und seit gut 100 Jahren hinsichtlich der aktiven Nutzung in Forschung, Industrie und Medizin. Nichtsdestotrotz dominiert heute der Einfluss der natürlichen Radioaktivität gegenüber künstlich erzeugter.
Die Untersuchung bzw. die Verwendung von natürlich oder aber künstlich hergestellten Radionukliden führt uns auf die Spuren der frühen Chemiker, eröffnet neue Blicke ins Universum, bietet Perspektiven für die Energieproduktion oder erlaubt es Krebspatienten gezielt zu diagnostizieren oder therapieren. Das Labor für Radiochemie und das Zentrum für Radiopharmazeutische Wissenschaften am Paul Scherrer Institut und an der ETH Zürich widmen sich in ihrer Forschung diesen vielfältigen Anwendungen. Zusammen bilden sie das bedeutendste Kompetenzzentrum für Radiochemie in der Schweiz.
An der Scientifica 2021 bieten wir einen Einblick in das vielfältige Forschungsgebiet der Radiochemie und dessen Anwendungen. In grossen interaktiven Exponaten wird das natürliche Vorkommen von kosmischer Strahlung und uns umgebender Radioaktivität, aber auch der Einsatz von Radioaktivität am Menschen, veranschaulicht.